Konzert 2023 - Nachlese

Musikverein Polch lässt „Die perfekte Welle“ durch das Polcher Forum rauschen

Herbstkonzert am 4. November erneut musikalisches Highlight auf dem Maifeld



Mit wenigen restlichen Karten an der Abendkasse startete der Einlass. Gelockt hatte der Musikverein mit dem Motto „Die perfekte Welle“. Ein Großteil der begehrten Tickets wurde bereits im Vorverkauf an die Gäste gebracht. Diese erwartete ein liebevoll dekoriertes Forum. Schon im Foyer wurde klar, dass es um weit mehr als um maritime Themen gehen wird. Um 19 Uhr war es endlich so weit, ein mit 500 Personen ausverkaufter Saal wartete gespannt auf die Musiker. Die 43 Musiker eröffneten das Konzert schwungvoll mit dem Eurovisions-Marsch. Danach wurde das Publikum vom bekennenden Fan und inzwischen traditionellen Moderator des Vereins Bernhard Wibben begrüßt. Mit viel Witz und Leidenschaft führte dieser durch den kurzweiligen Abend. Mit „Voice of the Vikings“ wurde die Geschichte der Wikinger musikalisch dargeboten. Die kunstvoll geschnitzten Schiffe, aber auch die grauenvollen Kämpfe und die raue See wurden durch das Arrangement von Micheal Geisler musikalisch eingefangen und durch den Musikverein stilvoll wiedergegeben. Dabei entstand nicht zuletzt auch durch die professionelle Beleuchtung durchaus auch Gänsehaut-Stimmung, durch die Rhythmen- und Tonartwechsel noch stärker erlebbar wurden. Das anschließende Medley „TV-Kultabend“ versetzte die Zuhörer direkt vor den Fernseher. Mit den bekannten Melodien aus „Lindenstraße“, bei der die insbesondere die Klarinetten überzeugten, „Herzblatt“ oder der „Schwarzwaldklink“ wurde das Stück eingeläutet. Abwechslungsreich setzte sich das Stück fort, denn nun war die Fernsehversion „Eurovisions-Marsch“ in der Halle zu hören, die den Auftakt zur allseits beliebten Melodie von „Wetten, dass…?“ darstellte. Im Anschluss wurde das Publikum musikalisch auf eine „Traumschiff“-Reise begleitet. Wunderkerzen und ein gefühlvoll vorgetragenes Solo an der Trompete erzeugten Galastimmung. Die Melodien des „Aktuellen Sportstudio“ und „Derrick“ wurden durch das „Tagesschau“-Intro fulminant abgerundet. Mit dem Stück „The great steamboat race“ wurde nun das historische Dampfschiffrennen von 1870 auf dem Mississippi ins Forum Polch gebracht. Auch in diesem Stück wurde vom Verein eine enorme Vielseitigkeit gefordert. Von symphonischen bis zu swingenden Blues-Elementen wurde in diesem Stück alles geboten. Man konnte die Boote „Natchez“ und „Robert E. Lee“ förmlich spüren, auch weil die Geräusche des Ein- und Auftauchens der Schaufelräder durch das Orchester mit Wasserflaschen und –kanistern erzeugt wurden. Die Techniken dazu waren zwei Wochen zuvor am Probewochenende erarbeitet worden.
Ein großes Highlight folgte für unsere Jungmusiker. Der erste Auftritt unseres Ausbildungsorchesters stand auf dem Plan. Mit ein wenig Unterstützung einiger Musiker aus dem Hauptorchester wurden die Stück „Land of hope and glory“ sowie „Funkytown“ zum Besten gegeben. Die Darbietung der beiden Stücke war schon recht professionell und es gab vom Publikum verdienten anerkennenden Applaus. Dieser erste Auftritt schmiegte sich wundervoll in den Konzertrahmen ein.
Vor der Pause beendete das Hauptorchester nach einem kurzweiligen Moderationsdialog zwischen dem musikalischen Leiter Jonas Häring und Moderator Bernhard Wibben mit der Polka „Die böhmische Welle“ den ersten Teil des Konzertes. In der Pause standen die Stadtsoldaten bereit, um die begeisterten Gäste und Musiker zu bewirten.

Nach der Pause startete die zweite Hälfte mit „Selections from Moana“. Bekannte hawaiianische Melodien des Disney-Films „Vaiana“ brachten pazifische Inselklänge und Rhythmen ins Polcher Forum. Passend dazu trugen die Musiker Blumenketten und Armbänder, die auch ihren Weg an so manches Instrument fanden. Gefühle von Insel, Palmen, Sonne und Strand wurden lebendig. Diesem stimmungsvollen Auftakt in die zweite Hälfte des Abends folgte mit „Santiano“ ein rockiges Medley mit den bekanntesten Melodien der norddeutschen Band. Spätestens beim Titel „Es gibt nur Wasser“ konnten die Musiker auch durch eine gesangliche Leistung überzeugen. Anschließend wurde mit „Big Fun in the Sun” ein Medley präsentiert, das einige mittlerweile zu „Golden Oldies“ gereifte Titel enthielt. So wurden den Zuhörern beispielsweise Titel wie „All the leaves are brown“, vermutlich vielen eher bekannt unter dem Verhörer „Anneliese Braun“, sowie der „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini“ dargeboten. Nun wurde das Lied präsentiert, welches bei dem traditionellen Zuschauervotum im letzten Jahr die meisten Stimmen erhalten hatte. Der Lieblingstitel des letztjährigen Konzertabends war das „Neue Deutsche-Welle-Medley“, gleichzeitig auch der Namensgeber für das diesjährige Konzert. Schon nach den ersten Takten verwandelte sich das Forum erneut in eine kleine Diskothek. Dem letzten Stück „Major Tom“ folgte direkt Klaus Lages „1000 mal berührt“, welches wie auch im vergangenen Jahr professionell gesanglich von Michael Veit interpretiert wurde. Das planmäßig letzte Stück war „Arena Classics“, ein Stadionmarsch-Medley. Die vermutlich längste Laola-Welle wurde durch das Forum in Polch geleitet. Bernhard Wibben und Jonas Häring legten großen Wert auf die Aktivität des Publikums. Dieses war nicht mehr auf den Stühlen zu halten und forderte lautstark unter tosendem Applaus eine Zugabe. Der Musikverein ließ sich nicht zweimal bitten. Michael Veit ergriff erneut das Mikrofon, um begleitet vom Orchester einen Titel der Punk-Rock-Band „Die Toten Hosen“ zum Besten zu geben. Mit „Tage wie diese“ wurde ein allseits bekanntes Stück präsentiert, das die Gefühle des Publikums und der Musiker fesselte. Mit dem „Egerländer Fuhrmannsmarsch“ verabschiedete sich das Orchester nach einem äußerst vielseitigen und kurzweiligen Abend im Forum Polch vom begeisterten Publikum.